Szenisches Fechten
Was ist Szenisches Fechten – Theaterfechten?
Fechten im Film oder im Theater, das sind einstudierte Kampfszenen. Beim szenischen Fechten des TV Passau geht es uns darum Gefechte präzise und gefährlich wirken zu lassen. Wir tragen keine Schutzausrüstung bei Auftritten, jedoch haben wir eine Choreografie für jeden Hieb und jeden Stoß, so garantieren wir durch gezieltes Training, dass Paraden perfekt sitzen und die Zuschauer das Theaterstück genießen. Die Choreografien sind nur ein paar Minuten lang und werden begleitet von Dialogen, während sich die Fechter durch den Raum bewegen.
Welche Epoche inspiriert uns?
Die Zeit zwischen 1650 bis Ende 1800 ist unser Vorbild. Ein Duell dauerte im Ernstfall meist nur wenige Minuten, manchmal nur Sekunden. Duelliert wurde auf Kampfunfähigkeit, häufig starben jedoch die Duellisten. Duellgefechte dieser Epoche möchten wir realistisch gestalten, daher sind auch unsere Kostüme dieser Zeit treu.
Was ist die Voraussetzung für das Szenische Fechten?
Die Grundlage der Ausbildung ist die klassische Fechtkunst, also Übungen mit Schutzkleidung und echten Angriffen. Ohne Wissen über die Haltung der Waffe, Ablauf der Beinarbeit, Durchführung von Angriffen und Paraden ist ein Szenisches Fechten nicht möglich, man sollte also Fechten können. Mit der Zeit erlangt man bei der Ausbildung eine gewisse Präzision, die erforderlich ist, um das Verletzungsrisiko beim Szenischen Fechten zu minimieren. Aufgrund der möglichen Verletzungsgefahr darf man erst mit 16 Jahren das szenische Fechten erlernen.
Was ist der Unterschied zum Sportfechten und klassischen Fechten?
Szenisches Fechten bedeutet, dass man Angriffe und Paraden richtig einschätzt und so ficht, dass der Gegner nicht getroffen wird. Während der Sportfechter und klassische Fechter auf einer Bahn bzw. einem abgesteckten Kampfplatz ficht, bewegt sich der szenische Fechter beim Duell mit seinem Gegner in einem Raum. Es geht bei dem Duell nicht darum, wer mit seinem Degen den Sieg erringt, sondern die Illusion zu schaffen, es handele sich dabei um einen wirklichen Streit zweier Kontrahenten. Dabei wird der Degen aus Sicherheitsgründen und natürlich aufgrund der optischen Wirkung eher als Hiebwaffe eingesetzt. In den anderen beiden Sparten ist der Degen dagegen eine reine Stoßwaffe.
Geleitet wird das Training von Roberto Liersch.